Keine Angst vor falschen Worten

«Menschen sollen auf mich zukommen, mich fragen und mir zuhören, statt mich einfach komisch anzuschauen», findet Mathias Rothenberger und gibt damit für die «Zuhörerei» ein starkes Statement ab.

«Dass ich komisch angeschaut werde, das kenne ich gut», sagt Mathias Rothenberger. Seine körperliche Behinderung ist gut sichtbar. Einmal im Bus auf dem Weg zum Skifahren habe ein Kind seine Mutter gefragt: «Warum ist der Mann so komisch?» Die Mutter habe geantwortet: «Das musst du nicht mich fragen, das kannst du den jungen Mann selber fragen.» Das Kind sei zu ihm gekommen, habe ihn direkt gefragt und er habe ihm erklärt, woher seine Behinderung komme. «Genau das wünsche ich mir», sagt Mathias Rothenberger. «Die Menschen sollen auf mich zukommen, mich fragen und mir zuhören, statt mich einfach komisch anzuschauen. Es braucht keiner Angst zu haben vor falschen Worten.»

Beatrice Strebel hat Mathias Rothenberger zugehört und seine Botschaft aufgeschrieben. Nachfragen und zuhören – das macht die «Zuhörerei», ein Projekt der Stadt Uster zum Thema Stadt für alle. Beatrice Strebel und ihre Kollegin Lena Estermann besuchten dafür vor der Corona-Zeit das Produktwerk und die Forsteinsatz-Gruppe des Werkheim Uster. Später stellten sie auf Telefongespräche um. Ebenso war der Werkheim-Mitarbeiter Linus Hut vor den Corona-Einschränkungen bei der Zuhörerei im Illuster mit dabei und hat mitgehört.

Weitere berührende, spannende, traurige und schöne Geschichten von Werkheim-Mitarbeitenden finden Sie dem Blog stadt-für-alle.ch

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