Impfen oder nicht impfen?

Im Werkheim Uster können sich alle, die wollen, gegen COVID-19 impfen lassen. Der Impfschutz soll helfen, dass wir bald wieder mehr zusammen unternehmen können. Die Entscheidung für oder gegen die Impfung ist aber nicht für alle ganz einfach.

Agnes Brand (l.) und Marianne Wettstein (r.) sprechen ausführlich über die Impfung, damit Agnes sich entscheiden kann.
«Wir sind die Informationen über die Impfung gemeinsam durchgegangen. Agnes hat die Informationen in Leichter Sprache gelesen und ich habe dann alles noch einmal laut vorgelesen.» Marianne Wettstein, Teamleiterin einer Wohngruppe
Wer sich für eine Impfung entschieden hat, erhielt bereits im Februar den ersten Pieks im Werkheim Uster. Der zweite folgt im März. Die Impfungen führen der Heimarzt Dr. Matthias Gasser (Bild) und das Team des Gesundheitsdienstes durch.

Die Impfungen sind der nächste grosse Schritt in der Bewältigung der Corona-Pandemie. Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende im Werkheim Uster können prioritär geimpft werden. Seit Februar finden Impfungen statt. Diese sind freiwillig und jede Person kann sich dafür oder dagegen entscheiden. Wie aber entscheiden Bewohnerinnen und Bewohner im Werkheim Uster, ob sie sich impfen lassen möchten oder nicht?

«Es ist wichtig, dass wir Impfgespräche führen und die Menschen mit den Informationen versorgen, die sie für die Entscheidung brauchen», sagt Marianne Wettstein, Teamleiterin in einer Wohngruppe. Marianne sass zum Beispiel mit Agnes Brand zusammen und sprach mit ihr über die Impfung. Die beiden lasen die schriftlichen Informationen in Leichter Sprache und redeten darüber, was das für Agnes heisst. «Meine eigene Präferenz habe ich ihr in diesem Gespräch bewusst nicht mitgeteilt. Denn die gehört da nicht hin», so Marianne Wettstein.

«Ich will aufpassen, dass ich nicht krank werde»

Für Agnes Brand war schnell klar: «Ich lasse mich impfen, weil ich zur Risikogruppe gehöre.» Agnes wird 65. «Nicht, dass ich noch Corona kriege und andere anstecke», sagt sie. «Ausserdem möchte ich wirklich wieder meine Englischklasse besuchen und ins Schwimmen gehen. Auch das Senioren-Kafi fehlt mir. Das fällt jetzt alles aus. Hoffentlich geht das wieder, wenn viele geimpft sind.» In die Tagesstätte kann Agnes noch gehen, um andere zu treffen. Aber wenn dort viele Leute sind, kehrt sie lieber wieder zurück in die Wohngruppe – obwohl sie stets die Maske trägt. «Ich will einfach aufpassen, dass ich nicht krank werde.»

«Ein Nein respektieren wir natürlich»

Agnes sprach auch mit ihrer Schwester über die Impfung. Das war ihr ein Anliegen. «Für die meisten ist es wichtig, dass sie das in der Familie besprechen können», so Marianne. Zudem können nicht alle ganz selbst entscheiden, oft müssen auch Eltern oder gesetzliche Vertretungen ihr Einverständnis erteilen.

Für Agnes Brand war die Entscheidung leicht. «Das ist nicht bei allen so», sagt Marianne Wettstein. «Manche haben Angst vor der Impfung. Ein Nein respektieren wir natürlich.»

Wohnen im Werkheim Uster

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