Alternative Therapieangebote
Erleben der eigenen Kompetenz und Wirksamkeit
Ursula Riedo (72) verbringt wöchentlich eine Stunde auf dem Reithof von Rita Messmer in Grüningen. Nachdem sie «Shileile» gestriegelt und geputzt hat, führt sie das Pferd auf dem eingezäunten Reitfeld im Kreis und macht Lockerungsübungen. Dann steigt sie aufs Pferd und nimmt die Zügel in die Hand. Die beiden machen verschiedene Übungen und zum Schluss gibt’s für Shileile eine Belohnung mit Rüebli und Rückenmassage.
Das Reiten macht mir grosse Freude. Ich bin an der frischen Luft, bewege mich, werde mutig und erlebe eine besondere Freundschaft.
Ursula Riedo, Bewohnerin
Beim Heilpädagogischen Reiten» werden die Menschen auf der sozialen, emotionalen, kognitiven und motorischen Ebene angesprochen und gefördert. Die Beziehung zwischen Mensch und Pferd steht im Zentrum.
Rita Messmer, Therapeutin
Rita Messmer ist langjährige Therapeutin mit Zusatzausbildung in Heilpädagogik. Sie sagt, Reittherapie ermögliche positive Erlebnisse und individuelle Förderung in jedem Alter. Gestärkt werden das Durchsetzungsvermögen, die Selbstsicherheit und Erfolgserlebnisse im Alltag.
Im Jahr 2022 profitieren rund 50 Bewohnerinnen und Bewohner von verschiedenen Therapiearten. Falls die Kosten nicht von der Krankenversicherung finanziert sind, werden diese durch Spenden über das Werkheim Uster gedeckt. Unterstützte Therapien sind Atemtherapie, Craniosacraltherapie, Logopädie, Maltherapie, Massage, Reittherapie, Musiktherapie, Physiotherapie, Psychotherapie, Shiatsu, Spieltherapie und Sexualberatung.
Die Atemtherapie ist ein stark genutztes Angebot
Manche Bewohnerinnen und Bewohner haben Unsicherheiten beim Thema «Grenzen und Kontakt». Andere haben aufgrund von Stress, physischer Beeinträchtigung oder niedriger Frustrationstoleranz starke psychische und physische Verspannungen.
Atemtherapie kann helfen, Stress zu erkennen und zu reduzieren. Vielen Bewohnerinnen und Bewohnern gelingt es, positive Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie in der Therapie gemacht haben, in den Alltag zu integrieren. Zum Beispiel die Stresssignale im Körper zu erkennen und sich rechtzeitig zurückzuziehen. Bei anderen ist die Therapiestunde eine Oase der Ruhe, in der sie sich entspannen und die Spannungen des Alltags abbauen können.
In der Körper- und Atemtherapie erleben sich die Menschen im «Sein» und nicht im «Tun»; sie sind «in Ordnung». Alle können atmen und der Atem kann oft klarer reden als Worte. Das ist besonders wertvoll, wenn bei Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung die Fähigkeit, sich verbal auszudrücken, begrenzt ist.
Patrizia Morisoli, Körper- und Atemtherapeutin
Oft fühle ich mich verspannt aufgrund von Veränderungen. Nach der Therapie geht es mir besser. Ich fühle mich wieder im Gleichgewicht.
Gian-Reto Baur, 48
Das Werkheim Uster unterstützt alternative Therapien für mehr Gesundheit, Lebensqualität und Selbstbestimmung. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei in Form einer Spende helfen, und danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung.